Starticket wurde 2003 gegründet und ist heute der zweitgrösste Ticketvermarkter der Schweiz. Starticket vertreibt jährlich mehrere Millionen Tickets für Veranstaltungen in der ganzen Schweiz über ein Netz von 1500 Vorverkaufsstellen, ein Callcenter sowie den E-Shop auf starticket.ch. Als erster Ticketvermarkter der Schweiz hat Starticket Anfang 2011 Mobile-Tickets eingeführt, die via App direkt vom Smartphone aus gekauft, bezahlt und heruntergeladen werden können. Seit letztem Jahr hält Tamedia 100% der Starticket-Aktien.
Die führenden Verzeichnisse
Local.ch und search.ch bieten gemeinsam eine umfassende schweizerische Verzeichnis- und Informationsplattform für Privatpersonen, Unternehmen und die öffentliche Hand und sind zudem wichtiger Werbepartner für Schweizer KMU. Zusammen sind die beiden Plattformen die Nummer 1 unter den Schweizer Verzeichnissen: local.ch ist bei der Reichweite in der Westschweiz führend, search.ch in der Deutschschweiz. Seit dem 1. Juli 2015 sind local.ch und search.ch gemeinsam unter dem rechtlichen Dach der Swisscom Directories AG vereint. Die Swisscom Directories AG gehört zu 69% der Swisscom AG und zu 31 % der Tamedia AG.
Termine einfach schneller finden
Doodle.com, 2007 gegründet und momentan in elf Sprachen verfügbar, ist der weltweit führende Onlineterminplaner. Als schlauer Helfer spart Doodle Zeit und Nerven von mehreren Millionen Menschen, die Termine initiieren und Leute zusammenbringen. Doodle ist gratis und erfordert keine Registrierung, weder vom Ersteller einer Terminumfrage noch von den Umfrageteilnehmern. Doodle bietet eine breite Auswahl an Lösungen für das Verabreden von Terminen und das Erstellen von Terminumfragen – ob mobil oder auf dem Desktop, ob mit Papierkalender oder elektronischem Planer. Mit Doodle Premium bietet der Onlineterminplaner zusätzlich ein werbefreies professioneles Tool für Einzelpersonen sowie Firmen und Organisationen an. Doodle wird beruflich und privat von monatlich mehr als 26 Millionen Menschen auf der ganzen Welt genutzt. Die Plattform gehört seit 2014 vollständig zu Tamedia.
Für Arbeitgeber und Stellensuchende
Jobs.ch ist die führende Onlineplattform im Schweizer Stellenmarkt. Sie bietet Arbeitgebern und Stellensuchenden effiziente Mittel für die Rekrutierung. Nebst Möglichkeiten für die Publikation von Stelleninseraten finden Unternehmen mit E-Recruiting-Services schnell und einfach die am besten geeigneten Kandidaten. Stellensuchenden stehen Karriereservices zur Verfügung, damit sie sich auf dem Arbeitsmarkt ideal positionieren und die besten Stellen finden. Die JobCloud AG, welche jobs.ch und andere Stellenmärkte betreibt, gehört zu je 50 % den Medienhäusern Tamedia und Ringier.
125 Jahre Tamedia
Buchdruck, Zeitungen und Zeitschri en, Radio, Fern- sehen, Internet und Social Media, Zensur und Presse- freiheit, Skandale und Erfolge: Die Geschichte der In- formation und der Informationsmedien ist lang, spannend und facettenreich. Die Tamedia AG hat aktiv und innovativ zur Schweizer Mediengeschichte bei- getragen: Heute vor genau 125 Jahren wurde in Zürich zum ersten Mal der «Tages-Anzeiger» publiziert, ge- gründet vom deutschen Verleger Wilhelm Girardet und vom Journalisten Fritz Walz. Aus den bescheidenen Anfängen ist das grösste private Medienunternehmen der Schweiz herangewachsen.
Holztafeldruck
Schon 600 Jahre vor Gutenberg wird in China gedruckt: Beim sogenannten Holztafel- oder Holzblock-druck wird jedes Zeichen spiegelverkehrt in Holz geschnitten. Es handelt sich also um ein frühes Hochdruckverfahren, das sich aber bewährt: Es wird in China bis Ende des 19. Jahrhunderts verwendet. Um 1040 erfindet der chinesische Schmied Bi Sheng zudem bewegliche Druckstempel aus Keramik.
9. Jh.
Gutenberg
Der Mainzer Goldschmied Johannes Gutenberg entwickelt den modernen Buchdruck: Durch die Verwendung von beweglichen metallenen Lettern führt er ein komplettes, manufakturbetriebenes Drucksystem ein. Dank seiner Druckerpresse wird das Buch zu einem allgemein zugänglichen Massenartikel. In den folgenden Jahren entstehen Hunderte von Druckereien, die ersten 1458 in Strassburg und 1464 in Basel.
1450

Erste Universität
In Basel wird die erste Schweizer Universität gegründet. Die Universität von Parma als älteste Europas ist da schon fast 500 Jahre alt. Die anderen Schweizer Unis folgen viel später: Zürich 1833, Bern 1834, ETH Zürich 1855, Genf 1873, Freiburg 1889, Lausanne 1890, St. Gallen 1898, Neuenburg 1909, ETH Lausanne 1969, Università della Svizzera italiana 1996 und Luzern 2000.
1460
Zensur
Zürich unterwirft alle Druckereien auf Stadtgebiet der direkten Überwachung und kontrolliert den Verkauf von auswärtigen Druckschriften. Auch Basel verordnet die Zensur, die 1558 bestätigt wird. 1524 veröffentlicht die Stadt Bern ein Zensuredikt gegen reformatorische Schriften. Trotzdem nimmt die Stadt 1528 den neuen Glauben an. 1539 kommt in Bern eine neue Zensurverordnung. In den meisten katholischen Orten sind Verkauf und Lektüre reformatorischer Schriften verboten; in Freiburg ist bis 1584 jeder Druck von Büchern untersagt.
1523
Schulpflicht
Unter dem Einfluss von Jean Calvin (1509-1564) und um die religiöse Erziehung zu fördern, führt Genf 1536 die Schulpflicht ein; 1559 gründet Calvin die theologischhumanistische Académie de Genéve , Vorläuferin der heutigen Universität. 1615 werden alle Berner, 1637 alle Zürcher Gemeinden verpflichtet, Schulen zu gründen. Docherst mit der Totalrevision 1874 sieht die Bundesverfassung für alle Kinder den obligatorischen, unentgeltlichen, bekenntnisunabhängigen Unterricht in der Primarschule vor.
1536

Jean Calvin, Genfer Reformator, sah Schulen vor allem als Orte der religiösen Erziehung.
Die erste Zeitung
Johann Carolus, ein Pfarrerssohn aus Mühlbach im elsässischen Münstertal, gründet in Strassburg die erste Zeitung der Welt, genannt «Relation». Carolus hat schon 1604 «wöchentliche Avisen» an «ettliche Herren» geliefert. Im Jahr darauf kommt er auf die Idee, seine Nachrichten einer breiteren Leserschaft zu verkaufen. Zu diesem Zweck werden die Kopien nicht mehr von Hand geschrieben, sondern gedruckt. Das Erscheinen der «Relation» ist noch bis 1667 nachweisbar.
1605
Nachrichten für Basel und Zürich
Fünf Jahre später als in Strassburg erscheint in Basel die «Ordinari Wochenzeitung». Doch schon im darauffolgenden Jahr unterbinden die Stadtbehörden ihre Publikation. Ab 1682 werden in Basel die «Mittwochs-Zeitung» und die «Samstags-Zeitung» publiziert. 1796 werden sie wegen chronischer Defizite eingestellt. 1672 wird in Zürich die «Montags-Zeitung» gegründet. 1730 folgen die «Donnstags-Nachrichten von Zürich», welche als «Tagblatt der Stadt Zürich» bis heute bestehen. 1982 übernimmt Tamedia 70 % des «Tagblatts».
1610

Neuenburg und Lausanne
In Neuenburg kommt die «Feuille d’Avis de Neuchâtel» auf den Markt. 1964 fusioniert die Zeitung mit «L’Express», gegründet 1891, und existiert unter diesem Namen bis heute. Am 27. Juni 1762 erscheinen in Lausanne die «Annonces et Avis». Mehrmals umbenannt, heisst das Blatt schliesslich ab 1799 «Feuille d’Avis de Lausanne», wird 1972 in «24 Heures» umbenannt und geht 1982 in den Besitz der Edipresse S.A. über. 2010/2011 tritt Edipresse ihre Schweizer Medienaktivitäten an die Tamedia AG ab.
1738

Die «Feuille dʼAvis de Lausanne» (heute «24 Heures») feiert 1962 ihr 200-jähriges Bestehen.
«Neue Zürcher Zeitung»
Salomon Gessner (1730–1788) lanciert unter dem Namen «Zürcher Zeitung» eine der ersten politischen Tageszeitungen der Schweiz. «Es wird uns zwar, so wie anderen Zeitungs-Schreibern, nicht möglich seyn, die Weltbegebenheiten früher anzuzeigen, als sie geschehen sind», heisst es im ersten Leitartikel. Seit 1821 trägt das Blatt den Namen «Neue Zürcher Zeitung» (NZZ). 1868 wird eine AG gegründet, welche die NZZ bis heute herausgibt. Kein Aktionär darf mehr als ein Prozent des Aktienkapitals besitzen.
1780

Der Idyllendichter, Grafiker und Maler bleibt als NZZ-Gründer in Erinnerung.
Erste Sonntagszeitung
In London erscheint mit dem heute noch existierenden «The Observer» die erste Sonntagszeitung. Schon 126 Jahre zuvor wird das offizielle Amtsblatt «The Oxford Gazette» publiziert, welches bis heute als «The London Gazette» erscheint und folglich für sich beansprucht, die älteste noch existierende Zeitung Grossbritanniens zu sein.
1791

Pressefreiheit
Die Verfassung der Helvetischen Republik erhebt die Pressefreiheit zum Grundrecht. Trotzdem unterdrückt die Regierung unbequeme Blätter, und schon Ende Jahr wird die Pressefreiheit wieder liquidiert. Die Mediationsakte von 1803 erwähnt die Pressefreiheit nicht. Der erste Schweizer Landammann, Louis dʼAffry (1743–1810), Feldmarschall in französischen Diensten und Schultheiss der Stadt Freiburg, fordert vielmehr 1803 alle Kantone auf, Zensurbehörden zu schaffen.
1798

Der Freiburger Adelige und erste Schweizer Landammann Louis dʼAffry fordert strikte Zensur.
Pressezensur und Pressefreiheit
Die eidgenössische Tagsatzung verpflichtet die Kantone zur rigorosen Überwachung der Presse; nichts, was «befreundete Mächte verletzen, oder denselben Veranlassung zu begründeten Beschwerden geben könnte», soll veröffentlicht werden. 1830 hebt die Tagsatzung das Zensurgesetz wieder auf. Schon 1828 hat Glarus die Pressefreiheit eingeführt. Zürich, Luzern und Aargau folgen 1829. Zwischen 1830 und 1834 steigt die Zahl der politischen Zeitungen von 30 auf 54; die Presse wird zum wichtigen Instrument im politischen Meinungsstreit.
1823
Der Bundesstaat
Am 6. November tritt die Bundesversammlung erstmals zusammen, nachdem die neue Bundesverfassung angenommen worden ist und die Liberalen und Radikalen in den ersten Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg davongetragen haben. Entsprechend wählen die National- und Ständeräte sieben Freisinnige in den Bundesrat. Jonas Furrer wird erster Bundespräsident, und Bern setzt sich als Bundesstadt durch.
1848
«Der Bund»
Louis Jent (1810–1867), Solothurner Buchhändler und Verleger, unter anderem von Jeremias Gotthelf, gründet in Bern die Tageszeitung «Der Bund». Dieser verteidigt publizistisch die zwei Jahre zuvor in Kraft getretene Bundesverfassung und sieht sich als Sprachrohr des neuen Bundesstaates, der von konservativen und katholischen Kreisen massiv angefeindet wird. «Der Bund» bringt als erste Zeitung Informationen direkt aus dem Bundeshaus und aus dem Bundesrat.
1850

Der Solothurner Louis Jent, hier als Major der Schweizer Armee, gründet 1850 den «Bund».
Setzmaschinen
Bisher mussten die Drucklettern mühsam von Hand zusammengesetzt werden. Neue Setzmaschinen erleichtern nun das Setzen von Texten erheblich, besonders jene der Firma Linotype. Als erste Zeitung der Schweiz stellt «Der Bund» 1893 auf den Maschinensatz um, indem er eine Thorne-Setzmaschine erwirbt. Überhaupt macht «Der Bund» technologisch an vorderster Stelle mit: Schon 1852 hat er seine erste telegrafisch übermittelte Nachricht abgedruckt.
1886

«Tages-Anzeiger»
Am 2. März gründen der deutsche Buchbinder, Buchdrucker und Verleger Wilhelm Girardet (1838–1918) und der frühere NZZ-Redaktor Fritz Walz (1858–1944) in Zürich den «Tages-Anzeiger» (TA), der sich als unparteiisches Informationsorgan für jedermann versteht. Mit Nachrichten, einem Fortsetzungsroman, Sport und Inseraten will die Zeitung ein breites Publikum ansprechen, vor allem auch die Frauen. Schon drei Jahre nach seiner Gründung ist der «Tages-Anzeiger» die grösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz.
1893

Wilhelm Girardet, Gründer des «Tages-Anzeigers», hat zuvor in Deutschland Zeitungen entwickelt.
«Le Matin»
Im selben Jahr wie der «Tages-Anzeiger» erscheint erstmals die «Tribune de Lausanne». 1912 übernehmen die Gründer der Imprimeries réunies, welche die «Feuille d'Avis de Lausanne» herausgeben, die «Tribune» und gründen auch eine Sonntagsausgabe. Diese wird 1974 in «Le Matin Dimanche» umgetauft ; ab 1984 heisst auch die Tageszeitung «Le Matin». Heute gehören «Le Matin» und «Le Matin Dimanche» zu Tamedia.
1893

«Schweizer Familie»
Die Zeitschrift «Schweizer Familie» wird gegründet. Sie erscheint wöchentlich. 1933 wird sie von der «Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich AG» übernommen. Redaktionell ist die Zeitschrift auf Bedürfnisse und Interessen von Familien ausgerichtet. Unter anderem unterhält sie in der Schweiz mehr als 500 Picknickplätze mit gemauerten Feuerstellen.
1894

Schweizerische Depeschenagentur
Bisher sind Schweizer Zeitungen auf ausländische Presseagenturen an-gewiesen. Vertreter des «Journal de Genève», der «Neuen Zürcher Zeitung» und des «Bund» gründen am 25. September im Berner Casino die Schweizerische Depeschenagentur (SDA). Am 1. Januar 1895 sendet die SDA, für die 10 Redaktoren arbeiten, die ersten Auslandmeldungen. Noch im gleichen Jahr baut sie den Inlanddienst mit 50 Korrespondenten auf. Die SDA hat ihre Zentrale in Bern und verfügt über 13 Regionaldirektionen.
1894
Otto Coninx-Girardet
Der Bergbauingenieur Otto Coninx (1871–1956) heiratet Wilhelm Girardets Tochter Berta. 1906 wird er Verlagsleiter des «Tages-Anzeigers»; später übernimmt er die Mehrheit der Girardet, Walz & Co., die 1912 in eine AG umgewandelt wird und bis heute mehrheitlich im Besitz der Coninx-Nachkommen ist. Nach Girardets Tod 1918 übernimmt Otto Coninx die Leitung des Unternehmens, das ab 1933 als Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich AG firmiert, und führt es bis 1956.
1905

Otto Coninx-Girardet führte das Unternehmen während fast vier Jahrzehnten.
Das neue Medium Radio
Nach Versuchssendungen in mehreren Staaten nimmt die erste regelmässig sendende Radiostation der Welt ihren Betrieb auf: Charles «Doc» Herrold strahlt in San José, Kalifornien, ein Nachrichtenprogramm aus, zu dem ab 1912 auch Musik kommt. Die Station, die er mit Studenten seines College of Wireless and Engineering betreibt, nennt er «Calling San Jose». Die weltweit erste Radiostation fällt nach acht Jahren dem Ersten Weltkrieg zum Opfer: Die zivile Nutzung von Funkanlagen wird in den USA und vielen anderen Staaten verboten.
1909
Der Erste Weltkrieg
Während dem Ersten Weltkrieg wird die SDA zur Drehscheibe des europäischen Nachrichtenaustausches. Die kriegführenden Länder kommunizieren teilweise indirekt über die Schweiz miteinander. Die Meldungen der wichtigsten Informationslieferanten, Reuters (Grossbritannien), Havas (Frankreich) und Wolff(Deutschland) stammen aus kriegführenden Ländern und sind nicht objektiv. Die SDA bemüht sich einerseits, Quellen in neutralen Staaten zu erschliessen; anderseits gibt sie konsequent die Herkunft ihrer Informationen bekannt.
1914

Schweiz als Radio-Pionierin
Als erste in Mitteleuropa strahlen der Sender Lausanne ab Februar und jener von Bern-Münchenbuchsee ab Juni Radioprogramme aus. Mehrere Stationen haben in den Jahren zuvor Testsendungen ausgestrahlt. Der Völkerbund betreibt in Genf schon ab 1920 einen Sender. Und 1922 ist ein Bundesgesetz in Kraft getreten, das die Obertelegraphendirektion als Behörde zur Regelung des Telefon- und Telegrafenbetriebes und das Postdepartement (heute Teil des UVEK) als Konzessionsbehörde benennt.
1923

Radiogenossenschaft en und die SRG
Die Zürcher Radiogenossenschaft wird gegründet; es folgen Bern, Basel und die Ostschweiz. Schon am 17. Dezember 1923 hat sich jene der welschen Schweiz formiert. 1931 entsteht die Schweizerische Rundspruchgesellschaft , die heutige SRG SSR. In diesem und den Folgejahren beginnt die Ausstrahlung von Programmen über Mittelwelle auf Deutsch (Landessender Beromünster), Französisch (Sottens), Italienisch (Monte Ceneri) und Rätoromanisch. 1935 nimmt Schweizer Radio International (SRI), der SRG-Auslandsdienst, den Betrieb auf.
1924

Lousonna S.A. und Edipresse S.A.
Charles Patru (1865–1956), Jacques Lamunière (1890–1952) und Samuel Payot (1885–1953) gründen die Lousonna S.A. 1982 übernimmt die Familie Lamunière einen Teil der Presseunternehmen von Lousonna unter dem Namen Edipresse S.A., die vor allem im Ausland expandiert. 2010/2011 trennt sich Edipresse von den Schweizer Medienaktivitäten («Tribune de Genève», «24 Heures», «Le Matin», «Le Matin Dimanche» u. a.). Diese werden von Tamedia übernommen. 2011 zieht sich Edipresse von der Börse zurück.
1925

Jacques Lamunière, 1930 bis 1952 VR-Delegierter des «Feuille d'Avis» und der Imprimeries Réunies.
Die Nachrichten der SDA
Die Nachrichten von Radio Beromünster werden von der SDA verfasst und verlesen. Während des Zweiten Weltkriegs werden ihre Meldungen zu den meistgehörten in Europa. Auch nach dem Krieg sind die «Nachrichten der Schweizerischen Depeschenagentur» äusserst populär. Doch ihr behäbig-behördennaher Stil passt später nicht mehr in die Medienlandschaft ; ab 1971 produziert die SRG ihre Informationssendungen selber – oft mit Informationen der SDA.
1931

Jahrzehntelang stammten die Nachrichten auf Radio Beromünster von der SDA.
Hitlers Leitartikel
Am 17. Dezember erscheint auf der Frontseite des «Tages-Anzeigers» ein Leitartikel von Adolf Hitler. Das heisst nicht, dass der TA aufseiten der Nationalsozialisten steht; im redaktionellen Teil wird schon bald vor den Gefahren durch ihre Machtübernahme gewarnt. Hitlers Artikel gehört vielmehr zu einer Reihe von Verlautbarungen von Politikern, welche die Nachrichtenagenturen verbreiten und der TA telquel übernimmt. Auch Benito Mussolini (mehrmals), US-Präsident Herbert Hoover, Winston Churchill und viele andere kommen zu Wort.
1931

Umbenennung
Die Firma Girardet, Walz & Co. wird in Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich AG umbenannt. Diese erwirbt die Zeitschrift «Schäubli’s illustrierte Zeitung für die Schweizer Familie» und gründet die Schweizer Familie AG.
1933
Die «Weltwoche»
Der Journalist Manuel Gasser (1909–1979) und der Diplomat Karl von Schumacher (1894–1957) gründen die «Weltwoche». Anfänglich kommentiert sie die Frontenbewegung, den Nationalsozialismus und den Faschismus wohlwollend; ab 1934 folgen auch kritische Artikel. Im Kalten Krieg ist die «Weltwoche» prononciert prowestlich, später linksliberal, bis Roger Köppel (* 1965) 2001 Chefredaktor, später auch Eigentümer wird, die «Weltwoche» zum Magazin umformt und im rechten politischen Lager positioniert.
1933

Frontenfrühling
Im sogenannten Frontenfrühling gehen bürgerliche Parteien für die Zürcher Gemeinderatswahlen eine Listenverbindung mit den rechtsextremen Frontisten ein. Die NZZ heisst diese Verbindung gut und erlebt danach eine kritische Phase. Doch schon im Herbst, mit der Wahl von Willy Bretscher (1897–1992) zum Chefredaktor, geht die Zeitung auf dezidiert antifaschistischen Kurs. Bretscher wird zum meistgehassten Schweizer in Deutschland, wo Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt worden ist.
1933

In Nazideutschland verboten
Als Reaktion auf die Berichterstattung über den sogenannten Röhm-Putsch werden «Der Bund», die Basler «National-Zeitung» und die «Neue Zürcher Zeitung» in Nazideutschland verboten. Das Verbot gilt vorerst für sechs Monate, wird danach aber bis zum Untergang des Dritten Reiches im April 1945 verlängert.
1934
Die «Annabelle»
Die «Weltwoche»-Eigentümer Karl von Schumacher und Manuel Gasser gründen die «Annabelle», die erste deutschsprachige Frauenzeitschrift . Während mehr als zwanzig Jahren ist Mabel Zuppinger (1897–1978) Chefredaktorin. 1963 geht die Zeitschrift an den Verleger der «Zeit», Gerd Bucerius, der sie 1967 hälftig an Ringier und Max Frey verkauft , welcher später die Mehrheit er-wirbt. 1981 übernimmt Tamedia die «Annabelle».
1938

Zensur im Krieg
Schon Monate vor Kriegsbeginn am 1. September wird in der Schweiz die Zensur organisiert, vor allem durch den Armeestab APF (Abteilung für Presse und Funkspruch). Die Armeeführung drängt auf eine umfassende Zensur für alle Medien. Am 8. September 1939 beauftragt der Bundesrat General Henri Guisan mit der Zensur; dieser gibt den Auf-trag an die APF weiter. Während der ganzen Kriegszeit gibt es immer wieder heftige öffentliche Auseinandersetzungen über Art und Umfang der Pressezensur.
1939

Otto Coninx
Der promovierte Jurist Otto Coninx (1915–2001) wird zusammen mit seinem Bruder Werner Coninx (1911–1980) in den Verwaltungsrat der Tages-Anzeiger AG gewählt. Ab 1943 ist er im Unternehmen auch operativ tätig. Nach dem Tod sei-nes Vaters Otto Coninx-Girardet übernimmt er 1956 die Geschäft sleitung und wird gleichzeitig VR-Präsident. 1978 gibt er die operative Leitung des Unternehmens ab, 1987 auch das VR-Präsidium. Bis zu seinem Tod bleibt er Ehrenpräsident des Verwaltungsrats.
1942

Das «Echo der Zeit»
Am 17. September, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wird erstmals das «Echo der Zeit» ausgestrahlt. Es geht bis heute an allen Werktagen über die Sender des Radios, das seinerseits mehrmals den Namen gewechselt hat: von Radio Beromünster über Radio DRS bis Radio SRF. Es wird um 18 Uhr auf Radio SRF 1 und SRF 4 News und um 19 Uhr auf SRF 2, SRF 4 News und der SRF Musikwelle ausgestrahlt. Das «Echo der Zeit» dürfte das älteste noch be-stehende deutschsprachige Radioinformationsmagazin sein.
1945
Vision vom Internet
In einer Kurzgeschichte schildert der Science-Fiction-Autor Murray Leinster (1898–1975) erstmals einen Personal Computer und eine frühe Vision des Internets. Der Computer «vermittelt alle Informationen über Wetter, Luft verkehr, Sonderangebote und dokumentiert jedes geschäftliche Gespräch, jeden Vertrag. Die Computer sind die Zivilisation», heisst es da. Im 1949 publizierten Roman «1984» des Schriftstellers George Orwell (1903–1950), einer Fiktion des totalen Überwachungsstaates, kommen Computer hingegen nicht vor.
1946
Fernsehen auf Sendung
Die SRG sendet an fünf Abenden pro Woche ein rund einstündiges Programm als eine Art Fernsehversuchsbetrieb aus dem Studio Belle-rive im Zürcher Seefeldquartier. Schon 1939 hat es erste öffentliche Demonstrationen des Fernsehens gegeben, und zwar an der Landesausstellung. Am 1. Oktober 1968 führt die SRG mit der Livesendung «Holiday in Switzerland» das Farbfernsehen ein.
1953

Die erste Boulevardzeitung
Der Ringier-Verlag lanciert die Boulevardzeitung «Blick». Seit 1969 erscheint auch der «SonntagsBlick»; 2008 stösst das nachmittägliche Gratisblatt «Blick am Abend» dazu. Die Blätter sorgen immer wieder für Skandale. Der vielleicht grösste ist die «Borer-Affäre»: 2002 berichtet die Ringier-Presse von einer angeblichen ausserehelichen Affäre des Schweizer Botschafters in Berlin, Thomas Borer. Borer muss zurücktreten. Im Juli 2002 entschuldigt sich Verleger Michael Ringier öffentlich; der «Blick» bezahlt ein siebenstelliges Schmerzensgeld.
1959

Kampf unter Agenturen
Die US-Agentur United Press Inter-national (UPI) eröffnet einen Schweizer Dienst. 1972 wird dieser eingestellt. UPI-Leute gründen darauf DDP Schweiz. 1981 versucht es auch die Associated Press (AP). Es gibt nun vier Agenturen in der Schweiz. Den folgenden Verdrängungskampf verliert DDP als Erste und gibt 1983 auf. 1993 schliesst die rechtsbürgerliche Schweizerische Politische Korrespondenz (SPK), gegründet 1917. 2009 kauft die DDP-Gruppe der AP den deutschsprachigen Dienst ab, gibt aber 2010 ebenfalls auf.
1961
Neues Zeitungsformat
Unter Chefredaktor Walter Stutzer (1923–2009) wird der «Tages-Anzeiger» neu erfunden; er erscheint mit einer Frontseite mit den Schwerpunkten des Tages und einer Gliederung in thematische Zeitungsbünde. 1964 stellt der TA auf Frühzustellung um. Dadurch kann der Redaktionsschluss vom Morgen auf den Abend verlegt werden. Gedruckt wird nun in der Nacht; morgens um halb sieben soll die Zeitung spätestens bei den Abonnenten sein. Ab 1966 liegt dem TA ein «Stellen-Anzeiger» bei, ab 1997 auch der Kaderstellenmarkt «Alpha».
1963

PC und Internet
Unter dem Namen Arpanet lanciert das US-Verteidigungsministerium einen ersten Vorläufer des Internets. Es wird zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt, um die Kapazitäten der noch sehr teuren Grossrechner zu nutzen. Computer werden untereinander über Interface Message Processors vernetzt. Mit den ersten Personal Computern (1976: Apple I, 1977: Commodore, TRS-80 Model 1 und Apple II) nimmt die Zahl der Anwender rasch zu.
1969
Das «Tages-Anzeiger-Magazin»
Die Wochenbeilage TA7 wird vom «Tages-Anzeiger-Magazin» (TAM) abgelöst, einer vierfarbigen Zeitschrift mit hohem journalistischem Anspruch, mit Reportagen, Interviews, Bildstrecken und Kolumnen, die jeweils am Samstag zusammen mit der Zeitung ausgeliefert wird. Sie wird später in «Das Magazin» umbenannt und liegt heute auch der «Berner Zeitung BZ», dem «Bund» und der «Basler Zeitung» bei.
1970

Hans Heinrich Coninx
Der Musiker und promovierte Historiker aus der vierten Generation der Gründerfamilie, Hans Heinrich Coninx (*1945), tritt dem VR der Tages-Anzeiger AG ohne Stimmberechtigung bei. Ab 1973 ist er auch operativ tätig, ab 1979 als Mitglied der Geschäftsleitung, deren Vorsitz er 1983 übernimmt. 1987 wird er als Nachfolger seines Vaters Otto Coninx bis 2007 VR-Präsident. Von 1992 bis 2003 ist Coninx auch Präsident des Verlegerverbandes Schweizer Medien; zudem ist er VR-Präsident der Nachrichtenagentur SDA.
1971

Hans Heinrich Coninx aus der vierten Generation der Besitzerfamilie.
Pressekonzentration
Im Januar erhält Basel als erste grössere Schweizer Stadt ein Monopolblatt: Die «Basler Zeitung» geht aus dem Zusammenschluss der linksliberalen «National-Zeitung» (gegründet 1842) und der bürgerlich-liberalen «Basler Nachrichten» hervor. Diese sind erstmals 1844 unter dem Titel «Allgemeines Intelligenzblatt der Stadt Basel» erschienen, als Nachfolgerin des 1729 gegründeten «Avis-Blattes». 1857 ist die Zeitung in «Basler Nachrichten» umbenannt worden.
1977
Das erste Natel
Die Schweizer PTT schafft en ein Netz für Mobiltelefonie mit einer Kapazität von 10 000 Teilnehmern. Das Nationale Autotelefon (Natel) erlaubt es, vom Auto aus oder mit einem Mobiltelefonkoffer Gespräche zu führen. Deren Dauer ist auf drei Minuten begrenzt. Die Kosten sind hoch; trotzdem unterschätzten die PTT die Nachfrage. Schon 1980 muss ein zweites Netz aufgeschaltet werden, Natel B genannt. Natel C folgt 1987, Natel D, mit dem nun auch Textübertragungen (SMS) möglich sind, 1993. 1997 wird der Mobiltelefonmarkt in der Schweiz liberalisiert.
1978
UKW und Privatradio
Am 23. November 1978 ist ein neuer Mittelwellenplan in Kraft getreten; die Hörer der SRG-Radioprogramme müssen auf UKW wechseln. Doch das SRG-Monopol wankt: 1979 gründen Roger Schawinski und Mitstreiter das erste, noch illegale Schweizer Privatradio, Radio 24, das vom Pizzo Groppera in Oberitalien aus in die Schweiz sendet, ehe es 1983 neben anderen Privatradios konzessioniert wird. 1982 hat der Bundesrat die Rundfunkversuchsordnung (RVO) erlassen, die neben der SRG auch private Stationen zulässt.
1979

Der Journalist Roger Schawinski wird, vorerst illegal, zum Privatradiopionier.
Die «Berner Zeitung»
In Bern schliessen sich das «Berner Tagblatt» (gegründet 1888), das dem «Bund» bisher ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hat, und die «Berner Nachrichten», ihrerseits bereits ein Fusionsprodukt, zur «Berner Zeitung BZ» zusammen. Die neue Zeitung erreicht eine Auflage von 120 000 Exemplaren – doppelt so viel wie der «Bund». Dank deutlich höherer Reichweite bei einer ähnlich grossen Redaktion kann die BZ den Inserenten deshalb günstigere Konditionen anbieten.
1979

«SonntagsZeitung»
Tamedia lanciert die «SonntagsZeitung», an der auch die Berner Zeitung AG mit 15 % beteiligt ist. Die SoZ arbeitet eng mit dem «TagesAnzeiger» zusammen; diverse Ressorts wie Kultur, Wirtschaft , Gesellschaft , Wissen, Reisen und Sport werden gemeinsam betrieben. Die Zeitung enthält zusätzlich die Beilage «Alpha – Der Kadermarkt» mit Stelleninseraten, die jeweils schon der Samstagsausgabe des «Tages-Anzeigers» beiliegt.
1987
Das Internet
Das Internet ist jetzt kommerziell nutzbar; in den Jahren danach verbreitet es sich über die Grenzen der USA hinaus. Schon ab 1983, mit der Umstellung von Arpanet-Protokollen auf das Internet Protocol, hat sich der Name Internet allmählich durchgesetzt. Es ist mit dem Mehrbenutzer-Betriebssystem für Computer, Unix, verbunden, das von Bell Laboratories (heute AT&T) entwickelt worden ist. Mit dem 1984 eingeführten System der Domainnamen (DNS) ist es möglich geworden, Rechner mit Namen anzusprechen, die man sich merken kann.
1990
Pietro Supino
Der promovierte Jurist Pietro Supino (* 1965) wird als Vertreter der Eigentümerfamilie Mitglied des Tamedia-VR, 2002 dessen Vizepräsident und 2007 als Nachfolger seines Onkels Hans Heinrich Coninx Präsident und Verleger. Unter seiner Leitung entwickelt sich Tamedia mit der Übernahme der Espace Media Groupe, des Schweizer Mediengeschäft s von Edipresse, jobs.ch, ricardo.ch, Doodle und weiteren Onlineplattformen zum grössten privaten Medienunternehmen der Schweiz. Supino ist seit 2016 zudem Präsident des Verbandes Schweizer Medien.
1991

Zeitungsfusion
In Luzern fusioniert das konservative «Vaterland» (gegründet 1833 als «Luzerner Zeitung») mit dem freisinnigen «Tagblatt» (gegründet 1852). Das Fusionsprodukt nennt sich wieder «Luzerner Zeitung» und macht den «Luzerner Neuesten Nachrichten» (LNN), gegründet 1897, den Platz streitig. Die LNN wird Ende 1995 ihrerseits mit der «Luzerner Zeitung» fusioniert, die nun «Neue Luzerner Zeitung» heisst, bis sie 2016 wieder in «Luzerner Zeitung» umgetauft wird. Das Blatt wird ab 2002 von der NZZ-Mediengruppe übernommen.
1991
Das World Wide Web
Die US-amerikanische National Science Foundation beschliesst 1990, das Internet für kommerzielle Zwecke nutzbar zu machen, wodurch es über die Universitäten hinaus öff entlich zugänglich wird. Entscheidend werden die Grundlagen des World Wide Web (WWW), die um 1989 am Cern in Genf entwickelt worden sind. Im August 1991 macht das Cern dieses Projekt weltweit verfügbar. Ab 1993, als mit «Mosaic» der erste grafikfähige Webbrowser kostenlos zur Verfügung steht, wächst die Zahl der Nutzer und der kommerziellen Angebote rasant.
1991
100 Jahre alt
Der «Tages-Anzeiger» feiert sein 100-jähriges Bestehen und gibt dazu ein Buch heraus, «Medien zwischen Geld und Geist», das sich durchaus kritisch mit der Geschichte und dem damals aktuellen Zustand der Zeitung auseinandersetzt. Die Tages-Anzeiger für Stadt und Kanton Zürich, 1912 als Aktiengesellschaft etabliert, wird in TAMedia AG umbenannt und diese im Jahr 2000 in Tamedia AG.
1993

Zu seinem 100. Geburtstag schenkt sich der «Tages-Anzeiger» ein umfangreiches Buch.
Smartphones
Der «Simon Personal Communica-tor» von IBM gilt als erstes Smartphone, nachdem Nokia 1993 einen Vorläufer lanciert hat. Lange ist Symbian das am weitesten verbreitete Betriebssystem, gefolgt von Windows Mobile, Blackberry OS und Palm OS. Die Einführung des iPhone 2007 leitet einen weltweiten Handyboom ein. Seit 2011 ist Android von Google das am häufigsten installierte Betriebssys-tem, gefolgt von iOS von Apple. Nokia, 1998 bis 2011 der führende Hersteller von Mobiltelefonen, verkauft seine Mobiltelefonsparte 2014 an Microsoft.
1994
Yahoo, Google und Co.
David Filo und Jerry Yang, Doktoranden an der Stanford-Universität, kreieren eine Navigationshilfe für das Internet. 1995 gründen sie das Unternehmen Yahoo und bringen es 1996 an die Börse. Mit der Suchmaschine Google, von Larry Page und Sergey Brin, zwei weiteren Stanford-Leuten, entwickelt und ab 1997 online, erwächst Yahoo eine mächtige Konkurrenz. Zusammen mit Facebook (gegründet 2004) haben Google und Yahoo inzwischen die Medienlandschaft umgekrempelt, da ihnen Werbeeinnahmen in Multimilliardenhöhe zufliessen.
1994
Internet-Stellenbörsen
Noch in den Anfangsjahren des Internets werden die Onlinejobbörsen jobs.ch und jobup.ch gegründet. 2013 geht die JobCloud AG aus der Fusion der jobs.ch AG und der Jobup AG hervor. Im Portfolio von Jobcloud befinden sich neben den beiden regionalen Marktführern und Generalistenportalen jobs.ch und jobup.ch auch die beiden Kaderportale alpha.ch und topjobs.ch. Die beiden Medienhäuser Ringier und Tamedia sind je zu 50 % an Jobcloud beteiligt.
1996
Zusammenschluss in St. Gallen
Die katholische Tageszeitung «Ostschweiz» (gegründet 1874) muss im Dezember aufgeben. Ihre noch rund 20 000 Abonnenten werden an das liberale «St. Galler Tagblatt» verkauft . Dieses erscheint seit 1839 und befindet sich seit 1989 im Besitz der NZZ-Mediengruppe. Mit dem Verschwinden der «Ostschweiz» erscheint auch in St. Gallen nur noch eine Tageszeitung.
1997

St. Gallen, dominiert von der barocken Stift skirche, hat seine katholische Zeitung verloren.
Die Pendlerzeitungen
Der norwegische Medienkonzern Schibsted lanciert die Gratiszeitung «20 Minuten». Sie wird 2005 von Tamedia übernommen. Das Blatt richtet sich an die zunehmende Zahl von Pendlern in grösseren Agglomerationen; der Name bezieht sich auf die durchschnittliche Zeit, die ein Pendler im öff entlichen Verkehr verbringt. 2006 gründet Tamedia die welsche Ausgabe «20 minutes» und 2011 im Tessin «20 minuti» zusammen mit «La Regione». 2000 kommt die Konkurrenz «Metropol» auf den Markt, wird aber 2002 wieder eingestellt.
1999

TV 3 als Alternative zur SRG
Tamedia beteiligt sich mit 50 % am nationalen Fernsehprogramm TV 3. Partnerin ist die US-amerikanischluxemburgische SBS Broadcasting Group. Bei Sendestart wird ein Vollprogramm mit Nachrichten, Talk und Unterhaltungssendungen, eingekauft en Serien und Filmen ausgestrahlt. Doch bald besteht das Programm vorwiegend nur noch aus Unterhaltung. Ende 2001 geht der Sender tief verschuldet unter, symbolhaft mit der Ausstrahlung des Spielfilms «Titanic».
1999
Börsengang
Am 2. Oktober geht die Tamedia AG an die Börse. Die Besitzerfamilie behält allerdings rund zwei Drittel des Aktienkapitals. Mitarbeiter können Aktien unter dem Bezugspreis kaufen; Kadermitglieder erhalten zudem Optionen, die sie berechtigen, in den kommenden Jahren Aktien zum Emissionspreis zu kaufen.
2000
Homegate
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kauft immopool.ch, einen Internet-Liegenschaft en- und -Wohnungsmarktplatz, der durch Leute von IBM entwickelt worden ist. Die ZKB tauft die Marke in Homegate um und verkauft das Unternehmen 2004 an die Tamedia AG, die heute 90 % hält, während 10 % bei der ZKB verblieben sind. Seit 2013 bietet homegate.ch zusammen mit der ZKB Onlinehypotheken an. Die Homegate AG hat ihren Sitz in Zürich und einen Standort in Lausanne. Sie ist auch mit ihrer Tochtergesellschaft Immostreet S.A. im Markt präsent.
2001
Social Media
Mit Social-Media-Plattformen wie Facebook (2004), Youtube (2005) oder Twitter (2006) tritt der Austausch von Inhalten unter Internet-nutzern in den Vordergrund. Mit der zunehmenden Verbreitung von mobilen Endgeräten werden über Websites gelieferte Programme in Kombination mit Serveranwendungen zunehmend zur Alternative zu bisherigen Anwendungen. Facebook zählt nach eigenen Angaben im 2. Quartal 2017 rund zwei Milliarden Nutzer.
2004

Der «Landbote»
Die Winterthurer Ziegler Druck- und Verlags-AG überträgt den Druck des «Landboten» (gegründet 1836) an Tamedia. Diese beteiligt sich an Ziegler. Anfang 2011 wird der «Landbote» in den Verbund der Zürcher Regionalzeitungen (ZRZ) integriert. 2013 wird die Produktion der Mantelseiten aller Zürcher Regionalzeitungen der «Berner Zeitung BZ» übertragen. 2014 übernimmt Tamedia die Ziegler Druck- und Verlags-AG und damit den «Landboten» komplett.
2005

Espace Media
Im Mai gibt Tamedia den Zusammenschluss mit der Berner Espace Media Groupe bekannt. In einem ersten Schritt übernimmt Tamedia 80 % des Aktienkapitals vom Ehepaar Franziska und Erwin Reinhard Scherz sowie von Verleger Charles von Graff enried. Bis Mai 2008 erwirbt Tamedia weitere 19 % des Aktienkapitals. Die Minderheitseigentümer NZZ (40 %) und Publigroupe (20 %) verkaufen zudem ihre Anteile an der Berner Tageszeitung «Der Bund», womit auch dieser an Tamedia übergeht.
2007

Charles von Graff enried bleibt bis zum Tod Verleger der «Berner Zeitung BZ» und des «Bund».
Kampf der Gratiszeitungen
Als Konkurrenz zu «20 Minuten» wird die Gratiszeitung «.ch» gegründet. Als Antwort darauf lanciert Tamedia gemeinsam mit der Basler Zeitung Medien AG die Pendlerzeitung «News». Die Basler ziehen sich 2009 aus dem Projekt zurück. Anfang Dezember 2009, nachdem «.ch» hat aufgeben müssen, stellt Tamedia «News» wieder ein.
2007
Search.ch und Local.ch
Tamedia übernimmt 75 % des Verzeichnis- und Serviceportals Search.ch. 2011 integriert Search.ch neu die tagesaktuellen Adressen, Telefonnummern und Zusatzinformationen aus den off iziellen Telefonbuchdaten der Swisscom Directories. Mitte 2015 schliessen sich Search.ch und Local.ch zusammen. Tamedia AG (31 %) und Swisscom AG (69 %) gründen die Tochterfirma Swisscom Directories AG, in die Search.ch und Local.ch integriert werden.
2008
Online-Redaktion Newsnet
Im August wird das Onlineangebot von Tamedia erweitert. «Tages-Anzeiger», «Basler Zeitung» und «Berner Zeitung», wenig später auch «Der Bund» schliessen sich der Onlineredaktion Newsnet mit eigenen Regionalredaktionen in Zürich, Basel und Bern an. Die Mantelredaktion in Zürich ist für die nicht regionalen Inhalte zuständig.
2008

Expansion in die Romandie
Am 3. März kündigen Tamedia und Edipresse an, dass sie ihre Geschäftstätigkeit auf dem Schweizer Markt zusammenlegen. Tamedia erwirbt 49,9 % des Aktienkapitals der Edipresse-Tochter Presse Publications SR SA und baut 2011 die Beteiligung auf 51,1 % aus. Für die ersten beiden Beteiligungsschritte zahlt Tamedia 226 Millionen Franken. Die Fusion wird im September von der Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) genehmigt. Die vollständige Übernahme durch Tamedia erfolgt bereits 2011 und nicht, wie ursprünglich geplant, 2013.
2009

Pierre Lamunière verkauft das Schweiz-Geschäft der Edipresse an Tamedia und gehört neu deren VR an.
Fondation Reinhardt von Graff enried
Charles von Graff enried (1925–2012), der ehemalige Verleger der «Berner Zeitung» und des «Bund», gründet zusammen mit Franziska Reinhardt-Scherz und dem Unternehmer Erwin Reinhardt die Fondation Reinhardt von Graff enried, die seither die bestdotierten Schweizer Journalistenpreise für Print, On-line, Radio, Video, Foto und Lokal-journalismus verleiht.
2009
Deal mit der NZZ
Am 15. April informiert Tamedia, dass sie die «Thurgauer Zeitung» (gegründet 1798 als «Wochenblatt für den Kanton Thurgau», von Tamedia 2005 gekauft ) an die Freie Presse Holding (NZZ-Gruppe) veräussern und im Gegenzug deren Beteiligungen an der «Zürichsee-Zeitung» (gegründet 1845 als «Wochenblatt vom Zürichsee»), am «Zürcher Oberländer» (gegründet 1852) und am «Zürcher Unterländer» (gegründet 1850 als «Bülach-Dielsdorfer Wochen-Zeitung» und «Lägern-Bote») übernehmen wird.
2010
Neuer Hauptsitz
Tamedia weiht ihr neues Bürogebäude am Stauff acher in Zürich ein. Der japanische Architekt Shigeru Ban hat ein eindrückliches Bauwerk aus Holz und Glas entworfen, das rund 480 Mitarbeitenden von «20 Minuten», «Tages-Anzeiger» und weiteren Medien hochwertige Arbeitsplätze bietet. 2014 wird Ban der renommierte Pritzker-Architekturpreis zugesprochen.
2013

Starticket
Tamedia erwirbt 75 % des zweitgrössten Ticketvermarkters der Schweiz, Starticket, gegründet 2003; 2016 übernimmt sie den Rest. Starticket vertreibt jedes Jahr mehrere Millionen Tickets für Veranstaltungen in der ganzen Schweiz über ein Netz von 1500 Vorverkaufsstellen, ein Callcenter sowie im E-Shop starticket.ch. Anfang 2011 führt Starticket Mobile-Tickets ein, die via App vom Smartphone aus gekauft , bezahlt und heruntergeladen werden können.
2013
Neues Radio- und Fernsehgesetz
Am 26. September nehmen die eidgenössischen Räte das revidierte Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) nach heft igen Diskussionen mit 137 zu 99 Stimmen an. Es sieht statt der bisherigen Abgabe, die an den Besitz von Empfangsgeräten geknüpft war, eine allgemeine Haushalts- und Unternehmensabgabe unabhängig vom jeweiligen Medienkonsum vor. Insbesondere Gewerbekreise stören sich an diesem Automatismus, der viele KMU belasten wird. Das Referendum gegen das neue Gesetz kommt zustande.
2014

Medienministerin Doris Leuthard muss um das revidierte Radio- und Fernsehgesetz ringen.
Übernahme von Ricardo
Am 10. Februar bekundet Tamedia die Absicht zur Übernahme der Internetauktionshaus-Gruppe Ricardo (ricardo.ch AG) vom südafrikanischen Medienkonzern Naspers zu einem Preis von 240 Millionen Franken. Am 28. August 2015 genehmigt die Weko die Übernahme.
2015
Knappes Ja für RTVG
Am 14. Juni nehmen die Stimmberechtigten das Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) mit der äusserst knappen Mehrheit von 3649 Stimmen an (1 128 522 Ja, 1 124 873 Nein). Dies, obwohl die Gebühren für die meisten Haushalte leicht sinken werden. Das Resultat wird als Misstrauensvotum gegen die SRG SSR gewertet. Die Haushaltsabgabe soll auf Basis der Daten von Einwohnerregistern von einer Privat-firma eingezogen werden. Die Unternehmensabgabe wird von der Eidgenössischen Steuerverwaltung erhoben, welche Daten der Mehrwertsteuer nutzt.
2015
Kompetenzzentren
Im August gibt Tamedia bekannt, die Inland-, Ausland-, Wirtschaft sund Sportberichterstattung aller bezahlten Zeitungen der Gruppe ab 2018 in Kompetenzzentren zusammenzulegen. Chef der deutsch-sprachigen Redaktion wird der Chefredaktor von «Tages-Anzeiger» und «SonntagsZeitung», Arthur Rutishauser. Die französischsprachige Redaktion übernimmt Ariane Dayer, Chefredaktorin von «Le Matin Dimanche». Zudem werden die Redaktionen von «20 minutes» und «Le Matin» in Lausanne vereint.
2017